Der Killerzwerg beim Schach unter freiem Himmel

Manch einer möchte ja glauben, dass Schach immer „dasselbe“ wäre… aber hier würde nicht nur jeder Schachspieler widersprechen, es zeigt sich auch in der Kreativität, die bei manchen Wettbewerben an den Tag gelegt wird! Ein besonders Eindrucksvolles Beispiel gab es am Wochenende 19./20. Juli 2025: So fand dieses Jahr bereits zum 32. Mal das „Freischach-Turnier des Schachclubs Türkheim-Bad Wörishofen“ im gleichnamigen malerischen Kurort.

Wo mancher einen eher höheren Altersdurchschnitt vermuten könnte, sammelten sich 20 Spieler aller Altersklassen, um an den 5 großen auf den Boden gemalten „Brettern“ mit entsprechend großen Schachfiguren an den Start zu gehen. Dies schuf wirklich ein ganz besonderes Ambiente. Und unser Killerzwerg Atreyu war ebenfalls dabei. Obwohl er auch schon nicht mehr in der jüngsten Altersklasse unterwegs ist, war er hier dennoch der jüngste Spieler des Turniers.

Die Partien liefen dann auch in einem Stil ab, der dem Ort des Turniers sehr gut entsprach: Ganz nach Kneipp (direkt in der Pergola, wo die Spiele stattfanden, war eine entsprechende Kaltwasseranlage untergebracht!) vereinten sich auch bei diesem Turnier Geist und Körper! Gespielt wurde nämlich mit 30 Minuten pro Seite und ohne Inkrement, so dass es immer wieder, vor allem in Zeitnotsituation, dazu kam, dass Spieler zu der auf dem Nebentisch stehenden Uhr sprinteten oder gar (mal mehr, mal weniger elegant) über Figuren sprangen, um diese noch rechtzeitig zu erreichen. Immerhin musste man bei diesem Turnier nicht auch noch mitschreiben – ein Spieler tat es doch, aber das war Fleißarbeit.

Die Konkurrenz war stark, mehrere Teilnehmer waren nur knapp unter der „magischen“ 2000er-Marke. Daher waren die oberen Plätze der Elite unter den Spielern vorbehalten. Aber es waren auch fünf U18-Spieler (zwischen 9 und 17 Jahren) dabei, unter denen sich Atreyu mit 3.5 Punkten aus 7 Partien den Sonderpreis als bester U18-Spieler erkämpfen konnte (insgesamt Platz 11 von 20). In mindestens einer Partie wäre sogar noch mehr drinnen gewesen, allerdings mussten vor allem die in diesem Format neuen Spieler generell mit der Übersicht kämpfen, so dass das okay war.

Eine neue Erkenntnis haben wir jedoch gewinnen können: spielt man mit großen Figuren auf Zeit, türmt man das geschlagene Material besser nicht direkt vor der Schachuhr auf! Denn diese wird gegen Ende der Partie immer schwieriger zu erreichen sein, wenn man sich erst durch einen Berg von Figuren kämpfen muss…

A.M.